Kennt ihr das manchmal, dass man zu nix kommt? Seit MONATEN will ich mal wieder nen Post in meiner Kategorie „Küchengespräche“ schreiben. Eigentlich ist dies sogar meine Lieblingskategorie. Ich finde es oft so spannend, welche Menschen hinter einem Café oder einem Restaurant stecken und wie sie dazu gekommen sind den gastronomischen Weg einzuschlagen. Aber irgendwie fehlte mir in den letzten Monaten immer die Zeit und andere Beitrage waren irgendwie wichtiger. Dabei wusste ich schon ganz genau, mit wem ich diese Kategorie neu füllen wollte. Und zwar mit Sophie & Sergey vom Café Kalinka in Bochum.
Das Café hatte ich irgendwann im letzten Jahr durch Zufall entdeckt und irgendwie gefiel es mir sofort. Es machen ja auch viele neue Cafés auf, die so kleine „Zuckerstübchen“ sind, mit viel rosa und geschnörkelter Inneneinrichtung. Da gibt es bestimmt auch lecker Kuchen, aber für mich ist das nix. In so nem Puppenstübchen würde ich mich nie wohlfühlen.
Beim Café Kalinka war das direkt anders – wohlgefühlt habe ich mich von der ersten Sekunden an. Die Einrichtung hat etwas von nem „Second-Hand-Wohnzimmer“ und den Großteil kann man auch käuflich erwerben. Dadurch verändert sich der Laden auch immer wieder – wo gestern noch ein Plakat hing, kann morgen schon ein Elchkopf hängen.
Das Kalinka ist somit Café und Second-Hand-Store in einem. Es gibt aber auch viele Veranstaltungen dort. Von Konzerten bis über Gastköche die eingeladen werden und ihr Können unter Beweis stellen. Zum Beispiel war schon ab und zu Kimbap Spot im Café und hat veganes Sushi für die Gäste vorbereitet. Langweilig wird es also nicht.
Kulinarisch kann das Kalinka auch richtig was. Es gibt Frühstück, leckere Omeletts, tolle Kuchen und Knabbereien. Und das alles auch in teilweiser veganer Ausführung. Mich persönlich zieht es aber vor allem wegen dem Kaffee dorthin. Den trinke ich richtig gerne und ist auch meine ganz persönliche Empfehlung!!!!
Das Café wird übrigens von Sophie und Sergey betrieben. Sophie ist gelernte Schneiderin und Sergey kommt aus dem kaufmännischen Bereich. Mit Café und Gastro hatten die beiden also erst einmal nix am Hut. Und das sind genau die Geschichten, die ich so interessant finde und der Grund warum ich meine Kategorie Küchengespräche mal wieder etwas mehr pflegen möchte.
Seit wann hat das Café geöffnet und warum habt ihr euch für den Namen Kalinka entschieden?
Es gab ein kleines Pre-Opening am 20.07.2015 ab dem Mittag. Richtig offiziell hat das Kalinka aber am 22.07.2015 Eröffnung gefeiert. Beim Namen haben wir lange überlegt, ob es ein deutscher Namen werden soll, oder eventuell ein englischer. Aber da gefiel uns nichts und außerdem wollten wir beim Namen mal was anderes machen und dann haben wir überlegt: warum nicht russisch!? Und welches Wort fällt einem bei russisch sofort ein? Kalinka. Und so war der Name eigentlich geboren.
Wer übernimmt denn welche Aufgaben und was macht die „Kalinkaküche“ besonders?
Eigentlich gibt es keine richtige Aufgabentrennung. Jeder macht das wozu er gerade Lust hat. Ob kochen, Kaffee zubereiten, oder die Gäste bedienen.
Was mögt ihr besonders am Pott, oder speziell an Bochum?
An Bochum speziell mögen wir, dass es mittig im Pott liegt und so ein wenig das Dorf des Ruhrgebiets ist. Nicht zu groß, aber auch nicht zu klein. Am Ruhrgebiet selber finden wir klasse, dass alles so eng zusammen liegt und dass man schnell von einer Stadt zu einer anderen kommt.
Gibt es ein Lieblingsgericht im Ruhrpott? Also ein Restaurant, Café oder Imbiss, wo ihr speziell für ein gewisses Gericht hinfahrt?
Der Kartoffellord in Dortmund. Das ist ein vegetarisches / veganes Restaurant und es werden gebackene Kartoffeln mit verschiedenen Toppings verkauft. Am liebsten essen wir dort das „Arabic“. Das ist eine vegetarische Sojarolle mit allerlei drin. :-)
6 schnelle Fragen an Sophie & Sergey
Mit wem würdet ihr gerne mal eine Nacht in der Küche verbringen?
Sophie: Bruder / Sergey: Mutter
Was ist das außergewöhnlichste Gericht, was ihr je gegessen habt?
„Faluda [Falooda]“ -> soll ein ziemlich mächtiges Getränk sein aus Sri Lanka. Drin ist von allem ein bisschen: Milch, Rosenwasser, rosa Götterspeise, Chiasamen, Eis…. etc. Ich kannte das bisher nicht. Wenn ich aber mal eine Tour durch Sri Lanka mache, weiß ich was ich mir bestelle ;-)
Was ist euer Lieblingsgemüse?
Einstimmig: „Tomate geht immer!“
Fisch oder Fleisch?
Gemüse (Beide sind Vegetarier)
Euer persönlicher Foodtrend 2016?
„Cold Brew Coffee“ – beim Cold Brew Verfahren wird kaltes Wasser zum brühen benutzt.
Welche Zutat würdet ihr nie in der Küche verwenden?
Koriander. [O-Ton Sergey: Schmeckt wie Erde…]
Ich hatte einen wirklich super schönen nachmittag bei Sophie und Sergey. An dieser Stelle auch noch mal Danke das die beiden überhaupt mitgemacht habe. Denn ein bisschen aufregender als sonst war es ja schon. Der ein oder andere hat es vielleicht schon mitbekommen – ich wurde bei dem gesamten Besuch von einem Kamerateam begleitet. Die Geschichte erzähle ich euch aber nächste Woche… Nur soviel sei schon mal gesagt: Für „aufgeregt“ hätte man eigentlich ein neues Wort erfinden müssen … ;-) Und damit meine ich nicht Sophie & Sergey!
Das Gekritzel findet man übrigens auf dem stillen Örtchen. Dort kann man einfach mal aufschreiben, was man sich noch so wünscht bevor man stirbt. Irgendwie lustig und ich hab mich natürlich auch verewigt. Was ich da aufgeschrieben habe, seht ihr zwar auf dem Foto, verraten wird es aber nicht. Ist ja vielleicht wie mit Wünschen. Hinterher klappte es nicht ;-)
Im Kalinka gibt es übrigens ne MENGE zu sehen und deswegen auch ne Menge zu fotografieren. ;-) Hier mal ein paar Impressionen aus dem Café. Aber am Besten ist es ja eh immer, wenn man es sich in echt anschaut. Ne?
Was Sophie da in der Hand hält, ist übrigens mein Mitbringsel vom letzten Küchengepräch, bei der lieben Julia vom Kleiderschrank. Ich hatte ja überlegt von jedem Küchengespräch ein kleines Geschenk mitzunehmen und es dann weiterzugeben an meinen nächsten Gesprächspartner. Sophier und Sergey haben mir auch was mitgegeben. Was das ist, werdet ihr aber erst beim nächsten Post erfahren :-)
FAZIT 1: Im Café Kalinka kann man sich einfach nur „sau-wohl“ fühlen!
FAZIT 2: Mein ganz persönliches Second-Hand-Stück ist übrigens dieser junge Kerl hier ;-)
6 Comments
Cool, ich muss auch mal wieder hin. Der kleine runde Couchtisch ist ja toll (jetzt finde ich es grad schade, dass ich einen „neuen alten“ habe, lach). Beim letzten Mal als ich dort war, stand da noch ein anderer Tisch. Den Kaffee habe ich noch nie probiert aber der Tee ist sehr lecker!
LG Haydee
Ja, das ist wirklich ein ganz, ganz besonderer Laden <3 Ich bin viel zu selten da…aber aus Essen isset dann irgendwie leider doch kein Katzensprung für "mal zwischendurch".
[…] Das komplette Küchengespräch aus dem Café Kalinka könnt ihr übrigens hier nachlesen! […]
Herrlich, was für ein toller Bericht! Das Kalinka ist wirklich klasse, bloß schade, dass es etwas versteckt liegt und so von Nicht-Kennern auch kaum entdeckt wird. Umso besser dein Post hier, da werden die Leute drauf aufmerksam. Schönen Sonntag noch!
Dank dir!!!
Ja, ein bisschen versteckt ist es schon – ich habe es damals auch nur durch Zufall entdeckt.
LG Tine
[…] wir uns dann also endlich auf den Weg gemacht. Das Kimbap Spot residiert übrigens im ehemaligen Café Kalinka. Als das Kalinka damals dicht gemacht hat, war ich echt traurig, aber mit dem Kimbap Spot hat die […]