Wenn ich so an meine Kindheit zurück denke, gab es eine feste Institution. Und das war das Bütterken am Abend. Mit lecker Wurst oder Käse und dazu gab´s ein Glas Milch. Irgendwie ist diese Institution aber mit den Jahren hinten rüber gefallen.
Ich bin aber immer noch ein riiiiesen Fan von Brot, mit „was drauf“. Und deswegen dachte ich mir, ich poste hier mal einen Beitrag über mein persönliches „Ur-Bütterken“: Brot mit Schmalz. Genauer gesagt: Roggenmischbrot mit selbstgemachten Schmalz!
Als erstes habe ich mir überlegt, ob ich das Roggenmischbrot mit, oder ohne Sauerteig zubereite. Ich habe mich dann erst mal für die „Ohne-Variante“ entschieden. Zeitnah werde ich mich aber auch mal an Sauerteig „heranwagen“. Wenn ihr irgendwelche Tipps für die Zubereitung mit Sauerteig habt; immer her damit! :-)
Roggenmischbrot:
• 250 gr Roggenmehl
• 250 gr Weizenmehl
• 15 gr frische Hefe (oder 4gr Trockenhefe)
• 300 ml Wasser
• 15 gr Salz
• Salz
-> Beide Mehlsorten mischen und in eine Schüssel geben. Eine kleine Kuhle formen, die Hefe in (2EL) Wasser auflösen und in die Kuhle schütten. Vom Seitenrand mit etwas Mehl verrühren, so dass ein kleiner „Vorteig“ entsteht. Diesen dann 4 Stunden gehen lassen. Dann 300ml Wasser und das Salz hinzugeben und alles verrühren. Nochmal eine Stunde gehen lassen. Danach den Brotlaib formen und den Laib nochmal eine halbe Stunde gehen lassen. Den Backofen vorheizen und der Teig wird dann die ersten 15 Minuten bei 250°C im Backofen gebacken, die restlichen 20 Minuten nur bei 180°C. Tipp: Eine Schüssel mit Wasser in den Backofen stellen. Dann gelingt auch die Kruste ;-)
ACHTUNG – JETZT KOMMT FETTER SPECK!!!! WER DAS NICHT AB KANN: WEG KLICKEN ;-)
Ist natürlich nur ein Spaß. Aber generell bin ich schon der Meinung, dass wir mehr von einem Tier benutzen sollten als das Filetstück. Und deswegen möchte ich einfach auch mal zeigen, dass man so ein Stück (fetten) Speck auch wunderbar verwerten kann. Und zwar für Schmalz!
Mir ist schon klar, dass Schmalz nicht jedermanns Sache ist. Und ich kann das auch verstehen. Ich bin damit aber aufgewachsen und esse es einfach gerne und die Neugier war groß, wie man eigentlich selber Schmalz herstellt. Und ganz ehrlich: Sooo schwierig ist es nicht ;-)
Schmalz:
• 200 gr fetter Speck
• 130 gr Apfel (1 Boskop)
• 170 gr Zwiebel (2 mittelgroße)
• 500 gr Schweineflomen
• Salz, Pfeffer
• Kräuter: Thymian; Majoran
-> Speck, Apfel und Zwiebeln fein würfeln. Schweineflomen und den gewürfelten Speck in eine Pfanne geben und langsam erhitzen. Das flüssige Fett immer mal wieder abschöpfen und aufbewahren. Solange anbraten, bis der Speck und die Flomen bräunlich gefärbt sind. In einer zweiten Pfanne Zwiebeln und Apfelstückchen anschwitzen (am Besten in dem abgeschöpften Fett). Alles zusammen in eine Schüssel geben und mit Salz, Pfeffer und Kräutern würzen. Beim erkalten immer mal wieder umrühren.
Das Beste am Brot backen ist ja das Brot aus dem Ofen holen. :-) Das riecht lecker und sieht auch lecker aus. Bevor man das Brot anschneidet, sollte man es aber ein wenig auskühlen lassen. Ich hab mir dann erst mal ein dickes Stück abgeschnitten und es mir pur reingepfiffen. Denn frisches Brot ist sooo lecker. Danach habe ich mir dann aber noch ein Stück abgeschnitten und mit Schmalz bestrichen und mit Salz bestreut. Eventuell kann man es noch mit Schnittlauch belegen und dann heißt es: Geniessen :-) Mir hats richtig gut geschmeckt und ich kann nur empfehlen es mal auszuprobieren. Das Schöne ist, dass man die Zubereitung auch beliebig variieren kann. Mit Apfel, oder Birne, bezüglich der Gewürze, etc….
Mögt ihr Schmalz, oder kann man euch damit jagen? Und was ist euer leckerstes Bütterken? Ich freu mich über Ideen! Vielleicht mach ich auch ne neue Kategorie daraus. Denn Brot mit was drauf kann man nie genug haben ;-)
FAZIT 1: Schweineflomen ist trotz leckerem Schmalz mein Unwort des Jahres :-)
FAZIT 2: Wundert euch nicht über die haarigen Arme auf meinem Blog. Mein Kumpel Christof und ich haben da was in Planung und deswegen kochen wir jetzt öfter zusammen ;-)
9 Comments
Danke für das leckere Rezept. Ich esse ja kein Tier, aber es gibt ja auch vegetarische Schmalz-Varianten.
Bei uns heißt ein Scheibe Brot übrigens Bemme & ich liebe es, wenn ich mir solch eine von einem frischen Laib Brot abschneide & mit gesalzener Butter/Magarine vernasche.
Liebe Grüße Kirsten
Bemme find ich auch ein super Wort :-) Vegetarisches Schmalz habe ich noch nie gegessen – muss ich aber mal ausprobieren!
Ganz liebe Grüße Tine
Finde ich toll, dass du solche klassischen Rezepte in Szene setzt. Schmalz ist nicht so meins, aber ein Bütterken habe ich auch immer gerne gegessen, am liebsten mit Käse und ein bisschen Gemüse drauf. Leider gibt es das hier nicht mehr so oft, wegen dem bösen Gluten ;-)
Liebe Grüße, Kirsten
Danke, Kirsten :-)
Ja – ich dachte so Klassiker und „einfache“ Rezepte gehen manchmal unter. Und ich esse gerade so „einfache“ Sachen unwahrscheinlich gerne. Geht halt nix über frisches Brot aus dem Ofen :-) :-) :-)
LG Tine
Und wieder ein Wort kennengelernt: Schweineflomen :-)
Ich liebe Schmalz! Aber noch lieber als den „normalen“ ess ich den vegetarischen. Hat sich vor Jahren bei meinen Fahrradurlauben so ergeben, weil sich die im Glas ohne Kühlung prima für 1 – 3 Tage halten. Wobei es da auch große Qualitätsunterschiede gibt und gerade die mit zu großem Hefeanteil schmecken mal eher so gar nicht…
Dein Brot sieht voll lecker aus und ich würd da grad sehr gern reinbeißen!
Liebe Grüße!
Frauke
Jetzt bist du schon die zweite, die mir von vegetarischem Schmalz vorschwärmt. Da scheint ja echt was an mir vorbei gegangen zu sen :-)
Werde ich aber bald mal nachholen!
Ganz liebe Grüße Tine
[…] es die Zeit zulässt, versuche ich auch mal Brot selber zu backen. Wie zum Beispiel dieses leckere Roggenmischbrot. Ich bin aber noch absoluter BrotBackLaie und deswegen hat mich umso mehr interessiert, wie das […]
Wie „gehen“ Schweineflomen? Was ist das?
Hallo Andreas,
das ist besonders feines und helles Fettgewebe vom Schwein.
VG Tine